Martin Deitenbeck, Geschäftsführer der SLM
1. Warum ist der Lokal-TV-Kongress wichtig?
Lokal-TV bietet in einer stetig ärmer werdenden Printwelt eine wichtige alternative Stimme im Konzert der Meinungsbildung. Lokal-TV arbeitet dabei stets am Rande der Profitabilität. Umso wichtiger ist die Möglichkeit zum Austausch mit- und des Lernens voneinander.
Hier setzt der Lokal-TV-Kongress in Potsdam an. Mit dem nunmehr dritten Zusammentreffen hat sich eine Plattform etabliert, die die Branche zusammenführt. Vorträge, Workshops, Präsentationen und das Beisammensein am Abend bieten die Gelegenheit, Gespräche zu führen und sich gegenseitig über die Schulter zu schauen.
2. Was hat sich seit dem letzten Kongress verändert, bewegt, entwickelt?
Die Lokal-TV-Welt verändert sich wie die Medienwelt insgesamt immer schneller. Die Verbreitungswege werden zahlreicher, und das Dabeisein auf allen Ausspielwegen überfordert die Veranstalter, nicht nur finanziell. Die Medienanstalten bieten den Veranstaltern hier Hilfe an, auf finanziellem, aber auch auf technischem Gebiet. Diese Aspekte wollen wir noch mehr in den Vordergrund stellen.
3. Welche Fragestellungen sind für Lokal-TV aktuell zu klären?
Um es am Beispiel der Ausspielwege festzumachen: es ist heute zumindest in den größeren Städten wichtig, dass Lokal-TV auch den T-Entertain-Kunden zur Verfügung steht – zumindest in den Städten, in denen die Telekom mehr als 10.000 Kunden hat. Dort sind wir in Gesprächen mit der Telekom einen erheblichen Schritt weitergekommen. Die Zuführung erfolgt auch über den von den Medienanstalten eingerichteten zentralen Knoten in Berlin.
Die Umstellung auf HD-Produktion und -ausspielung ist ein weiterer Punkt, der angegangen werden muss. Neue Empfangsgeräte sortieren SD-Signale ganz hinten in der Liste ein, was die Auffindbarkeit erschwert. HD ist also auch für Lokal-TV der Zukunftsstandard. Uns gehen die Themen sicherlich auch in den kommenden Jahren nicht aus.