Junges Lokal-TV

Prof. Dr. Katja Nettesheim, Gründerin und Geschäftsführerin von _MEDIATE
Heike Poley, _MEDIATE

„Eine echte Zukunft kann nur jemand haben, der sich stark auf die Bedürfnisse seiner Kunden konzentriert!“
Prof. Dr. Katja Nettesheim und Heike Poley von _MEDIATE haben sich in ihrem Beitrag zum Thema „Junges Lokal-TV“ der zukünftigen Zuschauerschaft gewidmet und dabei eine Schritt-für-Schritt-Annäherung präsentiert. Zunächst jedoch konstatierte Prof. Dr. Nettesheim, dass Global Player stetig neue Standards zu schaffen und die Ansprüche auch der Lokal-TV Zuschauer in vielerlei Hinsicht erhöhen. Die Technologie sei dabei nur der Steigbügelhalter. Die eigentliche Veränderung käme daher, dass die Bedürfnisse der Kunden oder Zuschauer in den Mittelpunkt rücken. „Der Kunde muss gar nichts. Der Zuschauer muss gar nichts. Anbieter müssen schauen, was Kunden und Zuschauer wollen.“ Es gelte, das Interesse zu erkennen und ggf. die eigenen (Geschäfts-)Modelle ändern.

Dabei gehe das Hineinversetzen weit über Marktforschung hinaus. Um zu verstehen, was die jungen Zuschauer wollen, müsse man zunächst wissen, wer das eigentlich ist. In einem größeren Statistik-Block gab Frau Poleit daher eine Zusammenfassung darüber, wer die Zielgruppe ist, wie diese Medien nutzt und warum:

Wer, wie, warum?

Männer und Frauen, 14-29 Jahre.
Handy, Internet, Musik, Online-Videos, dann erst TV.
Längere Nutzungsdauer bei Internet vs. TV.
86% Smartphone als Zugang zum Internet, immer mobiler.

Nutzungsmotive TV vs. Internet vertauscht:

TV: Spaß, Entspannung, Ablenkung, Informationen.
Internet: Informationen, Nützliches, Spaß, Gewohnheit.

Im Internet ist die Nutzung von Video-Bewegtbild mit 72% sehr hoch, in der jungen Zielgruppe sogar mit 97% noch höher. Dabei seien Videoportale weit vorn und die Nutzung erfolge durchgehend am Tag, auch parallel zum TV.

„Der Hauptfeind in der Mediennutzung von TV ist das Internet. Aber die Nutzungsmotive haben sich auseinanderdividiert“, so Nettesheim. Es gäbe aber Raum, den TV füllen kann, nämlich Spaß, Ablenkung und Entspannung. Zudem spräche die Nutzungsgewohnheit für den Kanal Internet dafür, TV-Formate als „lean back“-Möglichkeit im Internet anzubieten. Diese dürfen aber nicht linear und nicht zu lang sein. Man müsse dort präsent sein, wo die junge Zielgruppe ist, und sein Programm informativ, kurz und prägnant verpackt, unterhaltsam und immer mit „Neu“-Charakter anbieten. Pflicht sei es zudem, immer und überall nach Bedarf abrufbar zu sein.

 

Ansicht und Download der Präsentation

Junges Lokal-TV – Wer ist eigentlich die junge Zielgruppe?